Gut gelaunte Menschen mit Eis in der Hand, Sonnenbrille auf der Nase und Flip Flops an den Füßen laufen an mir vorbei - der Sommer ist da, die Sonne lacht und der Sand knirscht am Boden. Doch Halt! - ich befinde mich weder in der Karibik, noch am stadteigenen Strandbad: ich sitze am Reitplatz, schaue schönen Ritten zu und genieße mein Reiter-Leben mit einem leckeren Eiskaffee in der Hand.
Doch einer der oben aufgezählten Begriffe passt für mich einfach nicht in den Umgang mit 500kg schweren Huftieren.
Na, fällt Euch was auf? Ja genau! FLIP FLOPS! Unglaublich aber wahr, dieses naja "Schuhwerk" ist schon fast zu viel Begriff dafür, aber ok, wird doch tatsächlich zum Pferde-Führen und ähnlichem getragen. Immer wieder bin ich erstaunt wie mutig (oder auch naiv?!) Menschen sein können, denn dieser Fußschmuck gehört für mich definitiv NICHT in den Reitstall. Nicht, dass ich was gegen Flip Flops im Allgemeinen habe, denn diese können durchaus ihren Sinn erfüllen und für ein luftiges Beinkleid bei sommerlichen Temperaturen sorgen. Sie sind praktisch, modisch und meist auch günstig in der Anschaffung. Aber mal ganz ehrlich, ein luftiger Schuh bedeutet sogleich auch weniger Schutz für meinen Fuß.
Ich habe lange darüber nachgedacht mich hier zu "outen", aber leider sehe ich es als Notwendigkeit, um anderen Menschen zu zeigen was im Umgang mit Pferden passieren kann. Denn diese sind und bleiben, so sehr wie sie auch lieben und ihnen Sanftheit zusprechen, immer Fluchttiere, die bei Gefahr ihren Verstand ausschalten und zur Flucht ansetzen; dabei ist es dann egal ob der Mensch gerade seinen Fuß im Weg stehen hat oder nicht. Leider kann ICH im Sommer keine Flip Flops mehr tragen, ohne meine Nägel davor zu lackieren. Denn einer meiner großen Zehennägel ist seit zwei Jahren konstant blau bis schwarz. Und das obwohl ich stets festes Schuhwerk im Stall anhabe.
Am Tag X passierte aber das Malheur: das Pferd machte einen unvorhersehbaren Schritt auf mich zu und stand (wohlgemerkt ohne Eisen) auf dem wirklich stabilen Stiefel und meinem darin befindlichen Fuß. Und trotz festem
Links: 8 Wochen nach dem Tritt
Rechts: 1,5 Jahre später mit Nagellack
Lederschuh fühlte sich das ganze gleich ziemlich schmerzhaft an, so dass es sofort gekühlt werden musste. Ganze 2 Monate später verabschiedete sich dann der gesamte Nagel und erst gut eineinhalb Jahre später kann ich meine Füße (dank medizinischer Fußpflege) wieder betrachten, ohne dass mir dabei selbst schlecht wird.
Was ich Euch damit sagen will, ist dass im Umgang mit dem Fluchttier Pferd immer etwas passieren kann, man jedoch das Risiko zum Beispiel durch angepasste Kleidung, in dem Fall feste Schuhe, minimieren kann. Hätte ich zum damaligen Zeitpunkt offene Schuhe angehabt, wäre ich nun höchstwahrscheinlich im Besitz von nur noch 9 Zehen.
Flip Flops und andere offene Zehentreter gehören für mich nicht in den Reitstall und sind in meinen Augen im Umgang mit Pferden ein wirklicher "Flop". Seid vernünftig und erspart Euch Verletzungen, welche wirklich vermieden werden können. Es ist ganz und gar nicht lässig oder cool (beinahe) barfuß das Pferd zu führen, zu putzen oder gar zu reiten. Viel cooler ist es, wenn ihr außerhalb vom Stall und weit weg von Pferdehufen, Sandalen tragen könnt mit unversehrten Füßen darin ;-)
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